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Deutsche Richter

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Deutsche Richter - Beurteilung

Rolf Schaelike  April 2005

Die deutschen Richter lernen nach einem standardisierten Lehrplan, auf einer etablierten Weltanschauung aufbauend und werden durch den in sich geschlossenen Juristenverband reguliert und durch 1938 vor seinerzeit gegen die Juden erlassenen Gesetze geschuetzt.

Die Lehrplaene stellen formale Regeln, Finanzen und Instrumente zur Sicherung des Juristenstandes  in den Mittelpunkt. Die Lehre beruht auf einer Mischung aus Fallstudien und scholastischen Modellen, losgeloest vom beruflichen und sozialen Kontext. Schwerpunkt ist die von der Allgemeinheit schwer verstaendliche Juristensprache, durch die sich die Juristen als obere Kaste von allen anderen abzuheben versuchen. Die angehenden Richter lernen waehrend ihrer Ausbildung vor allem, machtpolitisch zu denken und anhand von Gefuehlen, Papieren, Zahlen und Beziehungen rasche Entscheidungen zu treffen. Soziale Situationen kommen nicht vor, da sie sich nicht in Papieren darstellen lassen, und der gesellschaftliche Rahmen, in dem die Richter arbeiten, entgleitet daher ihrem Blick voellig. Die Richter erwerben weder volkswirtschaftliche, noch politische oder soziologische Kompetenzen. Aussergerichtliche Kontakte zu den Betroffenen, wenn es nicht Juristen sind, sind verpoent und werden gemieden. Faelle werden auf das Minimum - den angeblichen Kern - willkuerlich reduziert.

Zu Richtern werden Studenten mit den besten Noten berufen. Mag sein, dass das auch die besten sind. Das sind aber Stundeten vorwiegend aus gehobenen Kreisen, die sich waehrend des Studiums kein Zubrot verdienen muessen. Denn gute Zensuren und Studienergebnisse koennen nur Stundenten erhalten, die ihre gesamte Studentenzeit dem Studium widmen. Praxis ist nicht angesagt.

Wegen der Herkunft und der fehlenden Beziehung zur wirtschaftlichen und lebendigen Wirklichkeit waehrend des Studiums sind systematische Fehlurteile, Abgehobenheit, Arroganz, Verantwortungslosigkeit und mangelnde Bereitschaft, sich ueber die Folgen von richterlichen Entscheidungen Gedanken zu machen, vorprogrammiert. Machtgefuehl entwickelt sich rasend.

Einer Umfrage wuerde bestimmt hervorragende Faehigkeiten zum Problemloesen zu Tage bringen, die Richter koennen diese Faehigkeiten jedoch in der Regel nur fuer formale Techniken ihrer Modellierung nutzen und arbeiten mit formalen Verweisen auf Urteile und Beschluesse gleichgestellter oder uebergeordneter Gerichte, nicht aber zum Loesen realer Probleme. Die Jurastudenten, die Richter werden wollen, sind bestimmt der Meinung, dass eine vertiefte Kenntnisnahme der "wahren" Probleme bei der Anwendung ihres zukuenftigen Berufs als Richter eher hemmen wuerden, da deren vereinfachende Annahmen ueber die Wirklichkeit auf einmal viel schwerer von ihnen zu akzeptieren waeren und zu seelischen Belastungen fuehren wuerden. Wenn die Probleme, die die Modelle verstecken, ploetzlich ans Tageslicht kommen, neigen die Richter bestimmt dazu, den Kopf einzuziehen. Dementsprechend halten bestimmt die meisten Richter eine Kenntnis der Wirtschaft in der oekonomie fuer "ueberfluessig", das reale Leben interessiert sie nicht. Mit der Realitaet wollten sie nichts zu tun haben, sie bleiben lieber in ihrem ideologischen Modellbaukaestchen und in ihrer Kaste, und es herrscht "eine Generation von graduierten Idioten, die ueber eine Reihe von Techniken verfuegen, aber nichts von oekonomie, Gerechtigkeit und Wirklichkeit verstehen".

Es reicht aus, die delegierte Macht zu besitzen. Gegenhalten koennen nur andere Maechtige - vor allem Geld.

 

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Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 24.04.05
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