DDR und Deutschland Heute

USA Reise - Oktober-November 2004


Sitemap

Hoeflichkeit

Fuer jede Kleinigkeit bedanken sich die Amerikaner.

So hat eine Mutter mit ihrer Tochter mit dem kleinen Russik 2 Minuten gespielt und sich dafuer bedankt. Fuer noch kleinere Sachen wird auch immer Dankeschoen gesagt.

Die Chinesen sollen die Amerikaner trotzdem als Ruepel empfinden.

Was sind wir Deutschen dann ueberhaupt?

Was habe ich heute am Freitag erlebt. “Excuse me, thank you,” sagte mit der Jogger beim Vorbeilaufen, als ich den Russik auf dem Buergersteg kuerzer an die Leine nahm. Eine halbe Stunde spaeter laechelte mich herzzerreissend verlegen eine junge Joggerin aus dem gleichen Anlass an.

Eine Schwarze war begeistert vom niedlichen Russik und musste dies lautstark aus dem Auto mir zurufen: “Au, wie ist der suess!” Natuerlich auf Englisch. Ich musste an Rosemarie denken.

In der Winzerstadt Hermann musste ich in den Restroom, auf deutsch “Klo”. Schnell in eine kleine Imbisstube geschaut und dort stand ich im kleinen Klo- und Buerovorraum vor einer verschlossenen Women-Men-Tuer (Klo fuer beide Geschlechter). Ich schaute in die andere Tuer. Es war ein Bueroraum ohne Personal. Dann ging die Klotuer bald auf, die Bueroangestellte kam heraus: “Excluse me,” entschuldigte sie sich und ging ins Buero. Fuer was sie sich entschuldigt hat, weiss ich bis heute nicht.

Einfachheit

Irgendwie ist hier alles einfacher.

Die Haeuser sind durchweg aus Holz oder aus Karton. Auch wenn von aussen das Haus wie ein Backsteinhaus aussieht, so ist das nur Verkleidung. Ansonsten sind es verkleidete Betonhaeuser. Heute mauer kaum noch jemand ein Haus.

Die Autobahn-Auf- und Abfahrten sind sehr einfach. Ich weiss gar nicht, warum diese bei uns so kompliziert sind.

Links bei uns in Deutschland, rechts in den USA.

Die Autobahnen und die Strassen sind dem Gelaende angepasst.  Nichts ist weggetragen. Damit gibt es wesentlich mehr Huegel auf der Autobahn und in der Stadt. Manchmal recht gefaehrlich wegen dem Gegenverkehr.

Vieler Konstruktionen sind aussen an den Haeusern angebracht, wie in Russland. Z.B. Klimaanlagen oder die Feuerleitern.

Das Essen in den Gaststaetten ist im Wesentlichen standardisiert.

Die U-Bahn in Manhattan liegt buchstaeblich unter der Strasse, hoeher als in Hamburg oder Berlin.

Personalausweise sind nicht noetig. Die ID-Nummer reicht. Nur einen Reisepass benoetigt man wegen den verfluchten auslaendischen Regierungen, die in ihren Laendern nicht das American Life durchsetzen koennen.

Auch die Installationen in den Wohnungen sind vereinfacht. Schalter koennen durchaus sehr schraeg eingebaut sein.

Als Beispiel der Korridor unseres Apartments in der 3rd Avenue von Manhattan. Einfacher geht es nicht. Auch das obere und das untere Tuerschloss hatten den gleichen Schluessel. Es war kein Zentralschluessel. Gott bewahre uns.

Die Aufzaehlung kann unendlich fortgesetzt werden.

Vieles erinnert mich an Russland. Dort nannten wir es Improvision. Improvisieren brauchen die Amerikaner nicht. Sie haben alles. Sie sparen nur Zeit und Geld. Um das zu erreichen, wird viel Zeit und Geld verwendet.

Die Einfachheit spart viel und gibt allen die Moeglichkeit, relativ gut zu leben.

Sie verleiht dem Land Tempo, Vitalitaet und Freiheit.

Impressum